Silvia Billeter

ein Text von
Daniela Hodrová
oder eigentlich überhaupt nicht hinter dem Bild, denn es ist keineswegs sicher, dass das Bild mit der Komposition nicht andeutet, dass es nur der Bruchteil eines Bildes ist, das über den Rand des Papieres, ja vielleicht auch der ganzen Wand, hinausreicht, denn auch jene ist villeicht noch nicht die Grenze, denn...... Wir könnten vermuten, dass der Sinn eines solcherart komponierten Werkes irgendwo in der Tiefe liegt, jener verborgenen, undeutlichen, dunklen Tiefe unter der ruhigen Oberfläche, in der etwas, das zu tief liegt, um erblickt oder erfasst zu werden (die Japaner bezeichnen einen solch geheimen, verborgenen Sinn mit dem Wort “júgen”). Der Sinn wird nicht deutlicher, ja eher undeutlicher, wenn wir die Bildbezeichnungen lesen, welche Ausschnitte aus Gedichten enthalten, von Briefen, oder Märchenmotive - sie sind höchstens eine weitere verhüllende Schicht, erst recht, wenn sie in russisch stehen. Es ist aber möglich - so verstehe ich es wenigstens -, dass sich der Sinn nicht im eigentlichen Bild verbirgt, auf dem wir nur selten und kaum deutlich irgendwelche “Gegendstände” erkennen (Tore, Schwingen, Halme, Büschel, ein Labyrinth), oder nicht nur in ihm verbirgt, sondern eben in den Schichten liegt, in die Silvia Billeter das ursprüngliche Bild kleidet, oder im wochenlangen Ablagern der Schichten, der mit Nadel und Farbe bearbeiteten und der “leeren” und durchsichtigen, die sich aber durch ihr Material, ihre eigene Färbung, Textur, Transparenz oder Form am Ganzen massgeblich beteiligen; und dann in jenem geistigen Entdecken und Durchsuchen, das der Betrachter leistet, der in der Ausstellung das Werk betrachtet, das, zwischen zwei